Samstag, 30. August 2014

Ein typischer Sommerspaziergang im Jahre 2014

Lange waren wir nicht mehr am Wochenende auf einer größeren Wanderung unterwegs. Seit Mitte Juni hatten die Wochenenden es nicht mehr gut mit uns gemeint. Mal erschlug uns die Hitze, mal regnete es eimerweise vom Himmel, dann musste das Frauchen am Wochenende arbeiten, oder ein Termin vermieste uns die Aussicht auf einen Ausflug. Der Wunsch nach einer Tour wurde von Woche zu Woche immer stärker. Viel Bewegung an der frischen Luft, schöne Natur anschauen, Abenteuerzeit mit den Hunden verbringen, und mal wieder richtig die Seele baumeln lassen, wir konnten es gar nicht mehr aushalten ohne. Mitte August war der Alleswisser zu Besuch. Da er ja seit gut einem Jahr in einem anderen Bundesland lebt, kannte er unsere schönen Wanderstrecken noch gar nicht. Durch unsere Berichte hatten wir aber seine Neugier geweckt, und so planten wir einen gemeinsamen Ausflug auf einer der längeren Strecken. Der Wetterbericht wedelte mahnend mit dem Finger vor unserem Gesicht, aber wir ließen uns nicht beirren. Immerhin waren nur kurze Schauer angesagt, und hatten wir bis jetzt nicht immer Glück mit dem Wetter gehabt? Wir wollten es einfach versuchen, mit einem leckeren Proviant und einer anständigen Regenbekleidung im Gepäck. Emi und Manu sollten uns begleiten. Luke würde bei der Prinzessin bleiben, weil wir ihm eine so große Strecke nicht antun wollten.


Wir hatten uns den Schwalmbruch, wieder ein Premiumwanderweg im Naturschutzgebiet Maas-Schwalm-Nette, ausgeguckt, und die Vorfreude war groß. Samstag, wie immer recht früh am Morgen, ging es los. Emi und Manu hüpften in den Kofferraum, und ab ging es Richtung Holland, wo dieser Rundweg beginnt. Das Glück war uns hold, denn wir fanden den Startpunkt auf Anhieb.  Der Himmel sah gar nicht mal so schlecht aus. Auf dem Hinweg waren wir von Regenabschnitt in Sonnenabschnitt und von Sonnenabschnitt in Regenabschnitt gefahren und hatten uns gegenseitig bestätigt, dass der Sommer dieses Jahr extrem spinnt.

Manu und Emi waren voller Energie. Ich glaube, sie können die Zeichen inzwischen recht gut deuten, wenn es wieder in ein neues Hundeabenteuer geht. Ob die Hundevorstellungskraft aber für das Abenteuer reichte, was sie an diesem Tag erwarten sollte? Na, ich weiß nicht.

Über einen Wirtschaftsweg ging es am Anfang Richtung Wald. Ein langweiliger Start, der von einem leichten Nieselregen begleitet wurde. Unsere Regenjacken kamen also sofort zum Einsatz, was aber nicht weiter störte, denn schon bald zweigte ein süßer, kleiner Trampelpfad in den Wald ab. Das dichte Blätterkleid würde das bisschen Regen problemlos von uns fern halten. Mit dem einladenden Trampelpfad wuchs die Zuversicht auf eine richtig, schöne Wanderung. Es blieb gerade noch Zeit für diesen freudigen und optimistischen Gedanken, dann machte es Platsch. Die Wolke über uns öffnete diabolisch grinsend ihre Schleusen. Von einem Moment auf den anderen verwandelte sich der leichte Nieselregen in einen Platzregen, der sich gewaschen hatte. Emi hatte gerade noch Zeit uns einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen, den Schwanz  einzuklemmen und sich dann unter einem Busch zu ducken. Manu war noch weniger begeistert. Er legte sich  ins Gebüsch und machte sich so klein wie möglich. Ein wenig sah es so aus, als würde er sich auf einen elendigen Tod vorbereiten. Er wirkte einfach jämmerlich, der arme Kerl.

Doch auch uns ging es nicht gut. Die Männer merkten recht schnell, dass ihre Regenjacken diesen Sintfluten nicht gewachsen waren. Auch über undichte Schuhe begannen sie zu jammern und nasse Füsse und überhaupt......... Ich dagegen erfreute mich an der guten Funktionsqualität meiner neuen Regenjacke und der Tatsache, dass meine Schuhe relativ wenig Wasser nach innen ließen. Weniger angenehm war das zauberhafte Batikmuster, das der Regen auf meine Jeans malte. Der dunklere Teil wurde immer größer und begann an meinen Beinen zu kleben. Brrrr.

Binnen kürzester Zeit verwandelte sich unser niedlicher Trampelpfad in einen kleinen Sturzbach. Der Regen zeigte so gar keine Schwächeleien und wirkte auf uns, als wolle er noch stundenlang so weiter machen. Den Namen "Schauer" hatte er sich in unseren Augen schon verwirkt. Mit ihm und der Nässe kam dann auch die Kälte. Da konnte unsere Regenkleidung wirklich nicht mehr helfen. Mit Wassertropfen an den Nasen diskutierten wir noch kurz aus, ob es noch Sinn machen würde in unserem desolaten Zustand eine Wanderung, die gut 4-5 Stunden dauern könnte, weiterhin anzustreben. Schließlich machten wir uns dann enttäuscht auf den Weg zurück zum Auto. Immerhin waren wir ja schon gut 10 Minuten gewandert. Die Hunde nahmen freudig zur Kenntniss, dass wir uns nun wieder bewegten. Voller Elan stapften sie durch den frisch entstandenen Matsch und diese Freude erreichte auch bald die Sonne, die mit neuer Kraft auf uns herniederstrahlte, als wir endlich klitschnass unser Auto erreichten. Der Himmel war regenwolkenfrei.

Die nächsten Stunden verbrachten wir zu Hause mit einem Indoorpicknick vor dem warmen Kaminofen, der schnell dafür sorgte, dass sich der Duft von "nassem Hund" in unseren 4 Wänden ausbreitete. Die Hunde hatten sich genüsslich ausgestreckt und träumten von Menschen, deren Verhalten man schwerlich begreifen kann. Da fahren die zig Kilometer um sich kurz klitschnass regnen zu lassen und fahren dann wieder nach Hause und machen Picknick. Wer soll das verstehen?

Danke lieber August 2014 für dieses besondere Erlebnis. Im September starten wir dann mal einen zweiten Versuch. Hoffentlich!

Hier nun die große (Prust!!) Fotoausbeute ( die restliche Zeit verbrachte die Kamera in meiner Regenjacke):




4 Kommentare:

  1. Hm, nun ja. Die letzten Wochen hatten es aber auch in sich mit Platzregen und so. Da hilft selbst die beste Regenjacke nichts mehr, wenn so ein Wolkenbruch über einem herniedergeht. Uns erwischt das glücklicherweise meist erst dann, wenn wir schon so weit vom Auto weg sind, dass das Umkehren auch keinen Sinn macht, vor allem auf Rundwegen :-) Da muss das Frauchen durch und wenn der "Schauer" vorbei ist, laufe ich auch gerne wieder. Gegen Regen hab ich zwar nix, gegen Platzregen aber schon. Ich halte euch die Pfötchen, dass die Wasser-Wander-Welt, die ihrem Namen ja alle Ehre machte, beim nächsten Mal erkundet werden kann.

    Wuff-Wuff euer Chris

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  2. Ja wenn ihr auch in der Wasser-Wander-Welt spazieren geht .... da muss man ja nass werden ;-)))
    Nee mal im Ernst, wir mögen auch keinen Platzregen. Aber uns hat es auch diesen "Sommer" einige Male erwischt.
    Wir hoffen ihr könnt die Wanderung im Trockenen wiederholen und freuen uns dann auf eure Bilder.
    Liebe Grüße von Emma, Lotte und Frauchen

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    1. Hahahahah :-D. Das haben wir auch gerade gedacht.
      Kein Wunder das der Regen kein Ende mehr nahm - wenn man auf dem Wasser-Wander-Weg (Welt) spazieren geht ;-).

      Aber so einen Ausflug hatten wir auch schonmal.
      Irgendwie frustrierend, aber zuhause vorm warmen Kamin dann umso schöner :-).
      Wuff, Deco + Pippa

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  3. Wuff, vom vielen Augustregen habe ich slebst als Labrador nun wirklich genug abgekriegt, wäre gerne mit euch durch den Naturark gepfotet. Frauchen musste uns auch einige male am Feuer trockenen.
    Sonnige Septemerbummels wünscht Ayka

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