Samstag, 12. Juli 2014

Hört dieser Regen denn niemals auf?

Es ist Juli, ein Sommermonat, und was haben wir hier? Regen, Regen und noch mal Regen. Am Anfang der Woche kam der Regen mehr oder weniger eimerweise aus dem Himmel. Überall in der Umgebung bildeten sich Pfützen, die schon an kleine Seen erinnerten und bis zum heutigen Tag noch nicht vollkommen verschwunden sind. Den Versuch ohne Gummistiefel um die Hundewiese zu marschieren, den startet man wirklich nur einmal. Obwohl ich brav auf den Wegen blieb und nur etwas abseits geriet, um eben diese Pfützen zu umgehen, kam ich doch mit nassen Socken und einem schmatzenden Geräusch in meinen Schuhen nach Hause. Seitdem stehen die Gummistiefel unten an der Treppe, damit ich sie bloß nicht vergesse.


Die Hunde reagieren auf den Regen ganz unterschiedlich.

Da wäre zum Beispiel Luke, der es tatsächlich schafft Regen in zwei Kategorien zu unterteilen. Guter Regen und böser Regen. Böser Regen ist definitiv der, der in unserem Garten herabfällt. Kommt Luke in den Garten und von oben kommt etwas Nasses, dann dreht er auf dem Punkt um und geht wieder ins Haus. Da kann die Blase drücken wie sie will, bei Regen geht Luke nicht in den Garten. Den guten Regen findet man dann auf der anderen Seite unserer Haustür. Mit Leine und Geschirr prallt der Regen anscheinend an unserem Wuschel ab wie nichts, denn er scheint ihn überhaupt nicht mehr zu spüren. Auch wenn es regnet, als hätten sich alle Schleusen im Himmel geöffnet, das ist Luke absolut egal, er läuft seine Runde mit der gleichen Begeisterung, die ihn auch bei Hundetraumwetter begleitet. Irgendwie ist er dann so sehr in seiner eigenen Welt versunken, dass wirklich nichts anderes mehr zählt, als das, was seine Nase so aufnimmt.

Bei Emi ist es ähnlich. Sie geht zwar bei Regen in den Garten, aber nur husch husch und zurück ins Haus. Spazieren gehen darf man mit ihr bei Regen stundenlang, und es ist ihr auch egal, wenn sie wie ein kleines Modderschweinchen nach Hause kommt. Da ist sie total schmerzlos.

Ich warte auf den Sonnenschein, seufz!

Dann wäre da noch unser sensibles Podiseelchen. Manu unterscheidet Regen nach seiner Stärke. Leichter bis mittelstarker Regen fällt bei ihm unter Schönwetter. Hier läuft er seine Runde durch den Garten und geht sehr gerne spazieren. Ja, tatsächlich habe ich den wohl angenehmsten und entspannensten Spaziergang aller Zeiten mit Manu bei Regen gehabt. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Katzen und Kaninchen in der Umgebung wasserscheu sind und damit für Manu keinen Anreiz bieten seinen Schritt zu beschleunigen. Auf jeden Fall habe ich an diesem Tag gemerkt, dass ich eine neue Regenjacke brauche, weil die alte nach fast zwei Stunden Regenwanderung überhaupt keinen Schutz mehr bot. Klatschnass waren wir beide - Hund und Frauchen - und dabei auch noch total happy.

Weniger happy ist Manu bei starkem Regen. Nun ist es aber so, dass Manu ja partout seinen Katzenkontrollgang durch den Garten hinter sich bringen muss, komme was wolle, und davon darf ihn auch das Wetter nicht abhalten. Was macht Hund also, er versucht bei unangenehm starkem Regen die Fläche zu verringern, die der Regen treffen könnte. Bei Manu sieht das echt lustig aus, weil er es irgendwie schafft seine langen, schlanken Beine in eine O-förmige Position zu bringen. Er macht sich also kleiner, irgendwie. Die süßen Knickohren werden in Segelfliegermanier nach außen geklappt, was meiner Meinung nach zwar die Fläche vergrößert, aber Manu wird sich dabei schon etwas denken. Dazu werden die Augen so sehr zusammengekniffen, dass Manu schon fast den Gesichtsausdruck eines gemeinen Ganoven aus einem alten Western hat. Verschlagen, huuuh. Ganz schön jämmerlich kann er dabei aussehen, aber seine Runde zieht er tapfer durch.

Anders ist es aber beim Spaziergang, wenn der böse Platzregen unterwegs einsetzt. Ist der freundliche Podi beim leichten Nieselregen gerade noch brav seines Weges getrollt, so kann der Platzregen genau das hervorrufen, was dem Podenco so gerne nachgesagt wird, und was bei Manu eigentlich recht selten zu Tage tritt. Er wird stur, oder wie es letzte Woche passierte, Manu setzte sich einfach mitten ins Feld und wollte keinen Schritt mehr weiter. Das ist übrigens der Hund, der bei uns seit März kategorisch das "Sitz" verweigert. Hier saß er nun im Feld mit einem "Ich mag das nicht, mach´das bitte weg, sonst gehe ich keinen einzigen Schritt mehr weiter" - Gesicht. Zum Glück war der Hauch von Sturheit bei Manu ganz schnell vergessen, denn es bedurfte nur einer kleinen Aufforderung, und schon ging es weiter. Wahrscheinlich reichte es ihm schon, dass er seinen Protest kund getan hatte, und dann konnte er auch bei einem richtigen Regenschauer gemütlich weiterlaufen. Letztendlich hat es ihm anscheinend richtig Spaß gemacht, denn als wir zu Hause ankamen war er so ausgelassen, dass er ganz schnell auch noch mal seine "wilden 5 Minuten" im Garten austoben musste. Danach war er dann aber auch so platt, dass er nach gefülltem Abendnapf und der obligatorischen Fellpflege, sofort eingeschlief und bis zum nächsten Vormittag nicht mehr die Augen aufmachte.

So haben wir auch diese schlimme Regenwoche irgendwie mit den Hunden gut überstanden, wären aber auch nicht unglücklich, wenn das Wetter uns ein kleines bisschen wieder entgegenkommen könnte. Ich hätte nämlich mal wieder Lust auf eine mehrstündige Wanderung, so ganz ohne Wasser von oben.

Anbei ein paar Impressionen aus dem Regengarten, denn bei Hunderegenspaziergängen habe ich dann doch keine Kamera dabei.







3 Kommentare:

  1. Also an uns kann das nicht liegen. Wir haben IMMER alles aufgefuttert und die Näpfe ausgeleckt. Die Regenimpressionen aus eurem Garten sind sehr schön. Trotzdem drücken wir die Pfötchen das die ollen Regenwolken verschwinden und Sonne scheint. Heute hatten wir einen regenfreien Tag.
    Liebe Grüße von Emma, Lotte und Frauchen

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  2. Der doofe Regen aber auch. Den Platzregen hasse ich auch, da will ich nur heim. Einen Garten haben wir nicht, da kann ich nix zu sagen. Aber mich im Regen hinsetzen? Oder bei Hitze an der Straße sitzen? Oder bei nassem, kalten Schnee? Nee, da versuche ich mal, den Popo nur etwas runter zu machen, aber den Boden nicht zu berühren. Bei Schnee darf ich das wegen meiner empfindlichen Blase sogar. Bei allem anderen bleibt Frauchen stur, leider :-( Aber wir hoffen auch, dass das Wetter wieder besser wird, wobei es hier seit gestern ganz danach aussieht.

    Wuff-Wuff dein Chris

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  3. Das ist ein wunderbarer Beitrag, wenn auch kein schöner Anlass. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Fellnasen bei Regenwetter hat uns viel Freude gemacht. Gewitter, Regen mit Sturm mag Socke nicht. Ansonsten verhält sie sich nicht immer gleich…

    Die Bilder gefallen uns sehr, sehr gut....

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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