Wenn die Prinzessin kundtut, dass sie Mutter und Hund am Wochenende doch mal gerne auf einem Ausflug begleiten möchte, dann erfreut das natürlich das Mutterherz sehr. Früher war die Prinzessin nämlich bei jedem Hundespaziergang dabei, morgens, mittags, abends, wann immer sich eine Möglichkeit ergab. Irgendwann ließ das Interesse dann doch nach. Frischluft war auch nicht mehr unbedingt angesagt. Da gab es wohl wichtigeres in diesem Alter.
Nach der überraschenden Ankündigung wurde das erfreute Mutterherz so butterweich, dass der Prinzessin sogar freistellt wurde das Ausflugsziel auszusuchen. Diese wollte dann ganz furchtbar gerne an den Rhein. Dort waren wir mal vor längerer Zeit, als mein Bruder einen seiner ersten Pflegehunde nach Meerbusch vermittelt hat. Dieses nahmen wir dann zum Anlass ein schönes Picknick am Rhein zu planen. Ein wundervoller Sommertag mit einer leichten Brise, schöne Buchten, Bäume zum Klettern, unzählige Muscheln, die man mit dem Cousin sammeln konnte, ein Picknick direkt am Wasser und anschließend ein ganz toller Spaziergang am Rhein entlang. So entstehen schöne Kindheitserinnerungen. Genau dieses Ausflugsziel strebten wir nun also an.
Leider wurde es eher die Mission: "Kindheitserinnerungen zerstören". Im Winter sieht es am Rhein dann doch ganz anders aus. Grau in Grau, und die schönen Sachen hat der Rhein wohl im Moment verschlungen.
Der veränderte Wasserstand trug also nicht gerade dazu bei alte Erinnerungen aufzufrischen. Es regnete leicht und Felix war zu Besuch. Dieser pustete uns seinen eisigen Atem ins Gesicht. Da konnte man die Mütze noch so tief ins Gesicht ziehen und sich in seine warme Jacke mummeln, es blieb einfach unangehm kalt. So stapften wir also trotz der widrigen Umstände los und versuchten die Mission "Zerstörte Kindheitserinnerungen" in eine Mission "Wir machen ein schönes Foto von Emi am Rhein" umzuwandeln. Das ist ein Akt, der einen wirklich in die Verzweiflung treiben kann, denn selbst mit zwei Personen kann das sehr frustrierend sein. Emi könnte Stunden im "Sitz" am Rhein verbringen ohne mit der Wimper zu zucken, hocke ich mich jedoch hin, dann ist alles vorbei. Unsere Versuche waren sicherlich filmreif und hätten jedes schadenfrohe Publikum in Euphorie versetzt. Letztendlich schafften wir dann doch ein paar Aufnahmen, die auch die Kraft von Felix ganz gut dokumentieren.
Wie man sieht, blieb mir nicht immer genügend Zeit die Kamera richtig auszurichten. Im Moment bin ich einfach noch zu langsam und ungeübt, damit die Aufnahmen auch gut gelingen.
Die nächste Zeit verbrachten wir mit dem Kampf gegen den Wind. Emi pfiff er dermaßen in die Ohren, dass sie gar nichts mehr hören konnte. Zufälligerweise passierte das exakt in dem Moment, wo in einem Wäldchen ein paar Kaninchen auftauchten. Zum Glück gab es dort weit und breit keine Straße, sodass sich unsere Sorgen in Grenzen hielten, als unser ausgebüxter Hund kurzfristig aus unserem Sichtfeld verschwand. Zur Strafe hatte Emi dann auch auf dem Rückweg ordentlich Gegenwind. So ist das halt, wenn man nicht hört. Mensch, und dabei hätte ich Hab und Gut darauf verwettet, dass Emi sich in der Situation abrufen lässt. Daran kann nur Felix schuld sein.
Irgendwann war die Prinzessin nur noch ein wandelnder Eiszapfen und mahnte zur Rückkehr. Kurz darauf stellten wir fest, dass sie mir dadurch sprichwörtlich den Allerwertesten gerettet hat. Ich für meinen Teil wäre an dieser Stelle nämlich noch viel länger weiter geradeaus marschiert, und dann hätte er mich ganz weit weg vom warmen und schützenden Auto erwischt, der Regen, der nun mit aller Gewalt auf uns niederprasselte. Dank der fast erfrorenen Prinzessin befanden wir uns zu diesem Zeitpunkt aber schon in erreichbarer Parkplatznähe. Inzwischen war selbst mir so richtig schön usselig, wie man hier im Rheinland sagt. Die Sehnsucht nach Kaffee und dem letzten Rest selbstgebackenem Christstollen nahm riesige Ausmaße an.
Felix begleitete uns auch auf dem Heimweg. Er schüttelte das Auto, als wäre es eine kleine Nussschale auf hoher See. Die Scheibenwischer kämpften ihren eigenen erbitterten Kampf gegen die Regenmassen. Eine Ausnahmesituation wie wir sie vorher noch nie so heftig hatten.
Und dennoch hat es einfach wieder gut getan. Die Kälte, den Regen, den Sturm, das alles vergisst man ganz schnell wieder. Zurück bleibt einfach nur ein gutes Gefühl, wobei ich bezweifle, dass die Prinzessin uns so schnell wieder begleiten wird.
Das sind ganz herrliche Windzausel-Bilder :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße - Monika
Windzausel-Bilder, liebe Monika, das ist ja wohl ein total süßes Wort. Eindeutig mein Wort des Tages :).
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Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Och menno, da kommt sie endlich mal mit und dann so was! Blöder Felix aber auch. Und der ist der einzige Schuldige, das Emi nicht hören konnte, da bin ich mir ganz sicher. Hoffentlich verlässt uns dieser doofe Sturm auch mal wieder und nimmt den ganzen Regen auch schnell mit. Die Flüsse sind ja schon fast überfüllt :-(
AntwortenLöschenWuff-Wuff dein Chris
Nicht nur die Flüsse, auf unserer Hundewiese hier kannst du inzwischen auch schon den Freischwimmer machen. Stürmisch finde ich manchmal schon ganz nett, aber bitte nicht ganz so stark. Was für ein verrücktes Wetter im Moment. Gestern Abend habe ich gefroren, heute ziehe ich mich entsprechend an und stehe in Frühlingsluft. Aber man kann es nur so nehmen wie es ist, nicht wahr?
LöschenLiebe Grüße
Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Bei uns geben sich die stürmischen Herren die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Einer fegt nach dem anderen durch. Auf den Bildern kann man sehr gut erkennen wie doll der Felix durch Emi´s Fell pustet. Ein Glück das der Regen euch erst in Autonähe erwischt hat. Ich drücke die Daumen das die Prinzessin euch bald wieder begleitet.
AntwortenLöschenLiebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen
Hier ist es im Moment gerade mal windstill, und es regnet auch mal nicht. Wer weiß, wie lange das so bleibt. Gestern wurde die Regenpause dann durch einen gewaltigen Graupelschauer beendet. Im Moment bekommt man von allem etwas, nur der Schnee fehlt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es den ja auch bald mal wieder.
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Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Wunderbar geschrieben und solche Erlebnisse sind wie Perlen, die man auf eine Kette fädelt, um sie ein ganzes Leben bei sich zu tragen....
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Oh ja, das stimmt. Die Prinzessin behält das sicher noch lange im Kopf, und ich schreibe es in den Blog, weil es mir sonst vielleicht doch verloren geht :).
LöschenLiebe Grüße
Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Wir finden die Bilder trotzdem schön, auch wenn es momentan eher trist und grau draußen ist.
AntwortenLöschenUnd sorry wenn ich loslache, aber dein Fell schwebt sooo schön im Wind *in die Pfote kicher* Da kann ich Kurzhaar nur neidisch werden - aber lustig siehts alle mal aus! :)
Gepunktete Grüße
Dalmimann Milo♛ &Frauchen
Mit so einem Fell kann Emi aber immer nur im Winter aufwarten, dann sieht sie immer richtig übergewichtig aus. Im ersten Winter haben wir uns wirklich Sorgen gemacht, aber die Waage gab dann Entwarnung. Gut also, dass der Sturm im Winter kam, ob es in der wärmeren Jahreszeit auch so ausgesehen hätte? Wahrscheinlich nicht.
LöschenLiebe Grüße
Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Ohje, da hattet ihr ja einen ungemütlichen Spaziergang... aber so ist das bei uns in den letzten Tagen auch immer. Hoffentlich hält diese "zerstörte Erinnerung" die Prinzessin nicht davon ab mal wieder öfter einen Ausflug mit euch zu wagen.
AntwortenLöschenUnd lass dir die Lust am knipsen nicht durch die Anfangsschwierigkeiten nehmen -ihr werdet euch schon mit der Zeit aneinander gewöhnen ;-) Die windigen Fotos haben absoluten Schmunzel-Faktor *hehe*
Lieben Gruß,
das Buddy Frauchen
Ungemütliche Spaziergänge haben ja auch ihre Vorteile. Ich glaube, bei gutem Wetter hätte man an diesem Ort keinen Parkplatz mehr bekommen, und es wären auch wesentlich mehr Menschen unterwegs gewesen. Am Samstag sah man dort nur vereinzelte Hundebesitzer und ein paar Jogger. Die üblichen Verdächtigen also, die sich von keinem Wetter abhalten lassen nach draußen zu gehen.
LöschenLiebe Grüße
Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu
Hahaha, Emi auf Bild 3 zieht es ja bald die Perücke aus... ;)
AntwortenLöschenDer Vorteil bei so einem Wetter ist ja in der Regel, fast alleine unterwegs zu sein. Da macht es ja auch nix, wenn das Hundi mal ein paar Kaninchen flott macht... chrchrchr
LG Andrea, die gar nicht erst versucht, gegen Orkanstärke anzubrüllen
Nein, das war definitiv kein Perückenwetter. Nun steht es also fest, Emi
AntwortenLöschenträgt noch Echthaar :). Aber sie benutzt das falsche Haarspray.
Sturm am Rhein...das Haar sitzt.....nein, eben nicht.
Liebe Grüße
Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu