Samstag, 29. März 2014

Manu und Technik

Seit August 2012 habe ich einen ganz besonderen, einen sehr wertvollen Freund hier im Haus. Wie wertvoll dieser Freund ist, wurde mir erst mit Emis Einzug so richtig bewusst. Gäbe es nämlich unseren Staubsauger nicht, dann würden wir hier hoffnungslos in Hundehaaren untergehen. Ja, ich weiß, irgendwie gehen wir auch so in Hundehaaren unter, aber ohne meine täglichen, ausdauernden Saugeinsätze, wäre es eine absolute Katastrophe. Nun verlieren zwar alle Hunde  ihre Haare, aber das heißt nicht, dass sie dann auch gerne zugegen sind, wenn ich diese dann entfernen muss. Emi, zum Beispiel, verzieht sich mit einem elendig beleidigtem Gesichtsausdruck in den Hausflur, wenn ich mit dem Staubsauger im Schlepptau auftauche. Luke zeigt mir seine Abneigung nicht ganz so deutlich, aber ein begeisterter Hund sieht irgendwie dann auch anders aus.

So war ich also gespannt, wie denn nun Manu auf den verhassten Brummer reagieren würde und räumte ihm nach seinem Einzug ein paar Tage Schonfrist ein (man kann ja auch putzen!). Da er vorher schon auf einer Pflegestelle gelebt hatte, musste ich davon ausgehen, dass er auch dort schon einmal einem Staubsauger begegnet war, doch gab es ohne diesen technischen Schnickschnack schon genug Eindrücke, die er bewältigen musste.

Als es dann endlich soweit war, überraschte Manu mich dann komplett. Im Hundebett liegend musterte er den Staubsauger absolut gleichgültig und zeigte überhaupt keine Reaktion beim ersten lauten Brummen. Während ich wie ein Beserker unsere Polster mit der entsprechenden Bürste bearbeitete, entschlummerte Manu tief und fest und wurde sogar dann nicht wach, als ich  mit dem Mordsinstrument an seinem Bett vorbeizog.  Würde dieser Hund nicht so wunderbar auf Ruf und Pfiff reagieren, ich hätte jetzt leichte Bedenken, was seine Hörkraft angeht. Notieren wir also, Manu und Staubsauger: kein Problem, haben wir jetzt täglich getestet.

Gestern war es dann soweit, ein neuer Test stand gezwungenermaßen an. Durch das wechselhafte Wetter, Regen - Sonnenschein - Regen - Sonnenschein, hatte sich unsere Wiese im Garten in den Zustand entwickelt, der laut nach Rasenmäher schreit. Diesen holte ich dann gestern aus seiner Behausung, wobei Luke dann direkt den Aufenthalt im Haus vorzog. Verwirrt durch Lukes Flucht entschied Manu sich dann seinem Beispiel zu folgen und entschwand Richtung Wohnzimmer. Nur Emi blieb mir erhalten. So legte ich dann los. Als ich brummenderdings im hinteren Teil des Gartens angekommen war, tauchte dann Manu wieder auf. Ein kurzer Blick, ein entzücktes Aufhorschen und schon sauste er voller Freude und Begeisterung heran. Er umtanzte den Rasenmäher wie einen liebgewonnenen Freund und forderte diesen immer wieder zum Spiel auf. Ich schwöre, der Hund, der ansonsten im Garten durch seine edle Körperhaltung erfreut, verwandelte sich binnen Sekunden in einen tapsigen Welpen, der mit hüpfenden Knicköhrchen seine ganze Freude zum Ausdruck brachte. Emi fiel die Kinnlade fast bis zum Boden. Da muss sie sich immer so darum bemühen, dass der Große sich im Garten mal zu einem Spiel herablässt, und dann so was. Na ja, ich habe dann Manu den Gefallen getan und noch ein paar zusätzliche Runden über die Wiese gedreht, aber irgendwann mussten sich die beiden Freunde wieder trennen.

Abgesehen von seiner Liebe zu Rasenmäher, ist Manu auch noch ein großer Autofreak. Ob er gerne Auto fährt oder was er sonst mit Autos verbindet, weiß ich nicht, aber Autos bedeuten für ihn in der Regel "rein springen". Da muss man schon einmal aufpassen, wenn Autos am Straßenrand parken, denn Manu kennt da noch keinen Unterschied. Anscheinend hat er auch noch nicht verstanden, dass erst eine Tür geöffnet werden muss, so sehr überwältigt ihn dann die Begeisterung. Aber das wird er sicherlich bald verstanden haben, denn dass er ein schlauer Kopf ist, das beweist er hier jeden Tag aufs Neue.

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Aufregende Tage machen auch den stärksten Hund irgendwann mal müde

 

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