Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wie Frühling im Dezember

Weg durch die Groote Heide in Venlo 

Am 3. Advent sind Emi und ich in der "Groote Heide" in Venlo unterwegs.

Dieser dicke Stein zeigt uns den Weg zum Parkplatz

Die Sonne strahlt vom Himmel auf uns herab, als wären wir schon Monate weiter und müssten uns auf den Frühling vorbereiten. Geparkt haben wir auf der deutschen Seite, doch nur ein paar Schritte weiter laufen wir tatsächlich schon auf holländischem Boden. An der großen Wandertafel suchen wir uns eine schöne Strecke aus. Zuerst habe ich noch leichte Probleme die Markierung zu finden, denn irgendwie bin ich auf Zeichen an Bäumen geeicht. Die gibt es hier aber nicht, sondern  niedliche Holzpflöcke mit weißen Köpfchen. Den ersten Holzpflock muss ich tatsächlich suchen, obwohl er fast direkt neben mir steht, ansonsten ist das Gelände aber sehr übersichtlich und vor allem weit. Die Heide präsentiert sich zu Beginn in verhaltenen Farben, und trotzdem kann ich mich nicht satt sehen an dieser besonderen Landschaft. Es weht ein leichter, kühler Wind, aber man braucht weder Handschuhe noch Mütze.



Wegmarkierung mitten in der Heide
 Raue Heidelandschaft und wunderschöner Dezember(!)himmel

Viele Wanderer nutzen den schönen Tag. Unter ihnen sind besonders viele Hundebesitzer. Ob das an diesen außergewöhnlichen Schildern liegt? Hoonden, ook onaangelijnd toegestaan!



Hier wird mal nicht verboten, sondern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Hunde auch ohne Leine laufen dürfen. Ein Erlaubnisschild, so etwas sieht man doch selten, oder?

Leinenlos durch die Heide

Für Emi und mich wird es ein Tag voller Hundebegegnungen. Die meisten davon verlaufen reibungslos, so wie es sein soll, und sind eine tolle Übung für Emi und auch für mich. In der Regel bleibt Emi in meiner Nähe, dann nähern sich die Hunde an, ein kurzes Schnuppern, und schon trennt man sich wieder. Bei der hohen Anzahl der Begegnungen werde ich zum intensiven Beobachter und stelle fest, dass es bei Emi meistens diese Standardbegrüßung gibt. Ganz selten weicht sie davon ab. Bei manchen Hunden legt sie sich aber auch vorab auf den Bauch und wartet. Bei ganz wenigen legt sie sich auch hin und läuft dann von selbst auf den anderen Hund zu. Mir ist noch nicht ganz klar, wodurch diese Unterschiede begründet sind. Schätzungsweise liest sie die Körpersprache, und/oder es entsteht eine Sympathie auf Sicht.

Eine von vielen netten Begegnungen

Nur bei einem einzigen Hund verläuft die Begegnung weniger angenehm. Es ist eine ältere Hündin, die wir sogar zweimal treffen. Jedes Mal kommt es zu einer (aus meiner Sicht) normalen Begegnung, bei der Emi aber plötzlich aufschreit, ohne dass die Hündin sie nur berührt oder richtig in ihre Nähe kommt. Die Besitzer reagieren sofort und rufen die Hündin zu sich:" Kom hier. Ze is bang!" Aus Menschensicht gibt es keinen Grund zur Panik, aber Emi sieht das wohl anders.

Ansonsten genießen wir unsere Wanderung sehr. Bis jetzt haben wir uns in Holland immer ganz besonders wohl gefühlt. Ich mag die Sprache und freue mich immer über Gesprächsfetzen. Außerdem empfinde ich die Atmosphäre hier deutlich leichter und ungezwungener. Man begegnet sich mit einer Freundlichkeit, als wäre man alte Bekannte.

Das obligatorische Törchen. Ohne geht es wohl in Holland nicht

Abwechslungsreiche Landschaft

Nach der rauen Heide laufen wir bald durch dichte Wälder. Hier gibt es auch viele Wege, die extra für Reiter angelegt wurden. Wir sehen also deutlich mehr Pferde also sonst. Emi bleibt entspannt. Früher musste sie sich dann immer ganz furchtbar aufregen. Heute gibt es nur den freundlichen Gruß einer Reiterin, ansonsten bleibt es still im Wald. So kann ich mir etwas Zeit für Experimente mit der Kamera nehmen. Nun ja, Versuch macht klug.

Waldboden

Heidepflänzchen

Bald schon treffen wir auf den grünen Wanderweg, der den gleichen Startpunkt hat, aber wesentlich kürzer ist. Wir näher uns also dem Ziel.

Kurzfristige Vereinigung zweier Wanderwege

Zum Abschluss besuchen wir noch kurz eine Gedenkstätte, die an den ehemaligen Fliegerhorst Venlo erinnert, auf dessen geschichtsträchtigem Gelände wir heute gewandert sind. Der ehemalige Nachtjagdflughafen ist hier weiterhin präsent und soll auch nicht vergessen werden.

Für Emi und mich war es wieder einmal ein wunderschöner Nachmittag. Sonnig und mild eingebettet in einer Woche voller Regen, grauem Himmel und stürmischem Wind. Ein Hauch von Frühling nur wenige Tage vor Weihnachten.




10 Kommentare:

  1. Das sieht nach einer super Wanderung aus und das Wetter ist derzeit echt seltsam. 12 Grad abends im Dezember, weniger als eine Woche vor Weihnachten. Kaum zu fassen, wieder keine weiße Weihnacht. Aber umso schöner lässt es sich natürlich laufen. Ich hoffe, Emi hat sich von der Schreck-Begegnung ohne Grund wieder erholt.

    Wuff-Wuff euer Chris

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    1. Oh ja, das Wetter spielt im Moment verrückt. Es sieht nach Winter aus, aber die Temperaturen sind so mild. Das fühlt sich irgendwie falsch an, obwohl es natürlich auch schön ist, wenn man nicht frieren muss. Weiße Weihnacht? Also hier wird das definitiv nichts. Aber ihr habt ja wenigstens schon mal ein bisschen Schnee gesehen.

      Liebe Grüße
      Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu

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  2. Liebe Sylvia und Emi,
    euer Spaziergang macht wirklich neidisch! Wunderschön siehts dort auf den Fotos aus. Wir waren einmal in der Heide nahe Haltern am See unterwegs... da war allerdings ausgewiesene Leinenpflicht was gar nicht schön für unseren Wirbelwind war ;-)
    An sich finde ich Heidelandschaften sehr schön, vielleicht weil es einfach mal was anderes ist. Den Tipp werden wir auf jeden Fall abspeichern, Venlo ist immerhin keine Stunde Fahrtzeit von uns entfernt und für einen Tagesausflug doch geeignet.

    Liebe Grüße,
    Melody und Buddy

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    1. Ja, die Heidelandschaft dort ist wirklich einen Besuch wert. Es ist eine ganz andere Landschaft als man sie hier vorfindet, und sie hat wirklich ihren Reiz. Für dieses Gebiet kann man wirklich etwas Fahrzeit in Kauf neben, denn auch auf der deutschen Seite, förmlich auf der anderen Straßenseite, wird noch viel geboten (Krickenbecker Seen). Wir fahren dort ganz sicher noch öfters hin. Euer Wirbelwind wird es dort auch sicher genießen :).

      Liebe Grüße
      Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu

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  3. So ein wunderschöner Ausflug. Bei dem blauen Himmel könnt ich ja neidisch werden. Keine Ahnung wann es hier das letzte Mal richtig hell war. Ich glaube Erlaubnisschilder gibt es nur in Holland ;-)
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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    1. Ja, es ist gut, dass wir noch Fotos von dem blauen Himmel haben. Der ist nun leider auch schon seit Tagen Vergangenheit. Ich bin wirklich froh, dass wir diesen sonnigen Tag so genutzt haben. Ansonsten herrscht hier nämlich grau in grau.
      Das Erlaubnisschild fand ich wirklich sehenswert. Ich habe ja zweimal hinschauen müssen, denn zuerst dachte ich, es herrscht Leinenpflicht (aus reiner Gewohnheit) und war wirklich überrascht, dass das Gegenteil angezeigt war.

      Liebe Grüße
      Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu

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  4. Da hätte es mir auch gefallen und dann noch bei Sooooonnnnnne, ich habe bereits eine Vermisstmeldung aufgegeben.
    Nasenstups von Ayka

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    1. Tja, bei der Vermisstenanzeige kann ich jetzt auch nicht mehr helfen. Ich glaube, die Sonne hat sich über Holland hinweg davon gemacht. Hier wurde sie jetzt auch schon tagelang nicht mehr gesehen. Schätzungsweise ist sie auf Weihnachtsurlaub in Holland am Strand.

      Liebe Grüße
      Sylvia mit Emi, Luke und Pflegi Manu

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  5. Ich habe es sehr genossen, euch zu begleiten - besonders, da ihr wirklich Sonne gesehen habt. Bei uns gab es in den letzten Tagen (gefühlt Wochen) nur Regen und Nebel. Schilder wie bei euch, auf denen es ausdrücklich erlaubt wird, den Hund ohne Leine laufen zu lassen, habe ich bei uns noch nie gesehen. Hier häufen sich eher die anderen Schilder.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

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  6. Was für ein Traumspaziergang, was sicher auch an der Sonne liegt. Ich finde es klasse, dass Du immer neue Wege erkundest und ich freue mich Eich dabei zu begleiten.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke, die heute wieder viel zu oft nass geworden sind

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